Katholische Freie Schule,
Gemeinschaftsschule, Realschule, Hauptschule
Schulweg 16
74673 Mulfingen
Tel. 07938 / 9031-60
Fax 07938 / 9031-50
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Gemeinschaftsschule
Start der Gemeinschaftsschule
Die Bischof von Lipp Schule startete mit dem Schuljahr 2014/15 als Gemeinschaftsschule. Die Gemeinschaftsschule ist in Baden-Württemberg eine neue Schulform, die Unterschiedlichkeit der Menschen als Bereicherung für erfolgreiches und nachhaltiges Lernen erkennt. Individuelle und kooperative Lernformen in heterogenen Lerngruppen führen jedes einzelne Kind zu bestmöglichem Bildungserfolg.
Baden-Württemberg geht damit den Weg, den andere und sehr erfolgreiche Bildungsnationen schon seit vielen Jahrzehnten beschreiten: Kinder können bis Klasse 10 gemeinsam lernen und das auf dem zu ihnen passenden Anforderungsniveau.
Eine Schule mit gymnasialem Standard
Beim längeren gemeinsamen Lernen aller Kinder kann Bildungsgerechtigkeit nur durch die Individualisierung des Unterrichts erreicht werden. Das heißt, der Unterricht innerhalb einer Lerngruppe muss auf verschiedenen Niveaustufen stattfinden. Die Lehr- und Lernräume unserer Schule sind mit speziellem Unterrichtsmaterial für die individuelle Förderung der Schülerinnen und Schüler sowie für einen Unterricht auf mehreren Niveaustufen ausgestattet.
Vorteile der Gemeinschaftsschule
- Länger gemeinsam lernen, ohne sich frühzeitig auf einen bestimmten Schulabschluss festlegen zu müssen.
- Schüler lernen in ihrem eigenen Tempo auf ihrer Niveaustufe, die sie je nach Leistungsstand auch wechseln können.
- Eltern werden regelmäßig über den Leistungs- und Entwicklungsstand ihres Kindes informiert.
- Schüler lernen eigenverantwortlich und selbstgesteuert - eine wichtige Kompetenz für das weitere Leben.
- Schüler, die „etwas länger brauchen“, können ohne Probleme und unkompliziert den angestrebten Schulabschluss wechseln.
Eine Schülerin der 5. Klasse stellt die Gemeinschaftsschule vor:
Der Montag beginnt für mich um 7.30 Uhr. In der ersten Stunde bilden wir im Morgenkreis einen Sitzkreis und jeder erzählt von seinen Wochenenderlebnissen, auch meine Klassenlehrerin. Das ist meistens ganz schön interessant. Wir besprechen gemeinsam die Aufgaben, Ziele und Besonderheiten, die in dieser Woche auf uns zukommen.
Danach haben wir FSA. In dieser Einführungsstunde bilden wir zwei Gruppen: einmal die Gruppe, die in Deutsch auf E- und gutem V-Niveau arbeitet und dann die Gruppe, die auf niedrigem V-Niveau und G-Niveau arbeitet. So kann jeder die Gruppe wählen, bei der er denkt, dass er den Unterrichtsstoff gut versteht. Heute geht es um Wortarten. Anschließend trage ich in meinem Lerntagebuch ein, an welchen Tagen ich diese Woche in den FSA-Stunden Mathe bzw. Deutsch bearbeiten möchte. So behalte ich alles im Überblick.
Nach zwei Stunden Unterricht knurrt mir langsam der Magen. Zum Glück habe ich jetzt meine erste große Pause, in der ich endlich mein Pausenbrot essen darf. Nach der Pause gehe ich zurück ins Klassenzimmer, denn jetzt steht die Matheeinführung auf dem Stundenplan. In Mathe bin ich schwächer als in Deutsch, darum schließe ich mich der niedrigen V- und G-Niveau Gruppe an. Wenn ich dann alles verstanden habe, kann ich mir im Lauf der Woche immer noch von meinem Mathelehrer die schwierigeren E-Niveau Aufgaben erklären lassen. In der vierten Stunde habe ich Englisch. Hier arbeite ich auf E-Niveau, Englisch fällt mir leicht. Heute erstellen wir an unseren Laptops Präsentationen. Mit dem Computer kann ich mittlerweile echt gut umgehen, das brauche ich sicher auch, wenn ich nach der zehnten Klasse aufs Gymnasium gehe.
In der Mittagspause gehe ich mit ein paar Freundinnen in unsere Mensa. Es gibt Spaghetti mit Tomatensoße und Salat – sehr lecker! Zum Glück kann ich mir so oft nachholen, wie ich möchte.
Was mache ich nach dem Essen? Gehe ich in die Bücherei oder zum Tischkicker? Die Hängematten sehen auch sehr bequem aus. Tja, mal sehen… Am Nachmittag habe ich VU, hier beschäftigen wir uns im Moment mit der tierischen Zelle. Heute mikroskopieren wir Mundschleimhautzellen, das wird bestimmt super. Um 14.20 Uhr endet der Unterricht.
In FSA arbeite ich den Rest der Woche selbstständig an meinem Wochenplan. Da meist zwei Lehrer in den FSA-Stunden da sind, kann ich mir aussuchen, ob ich Mathe oder Deutsch machen möchte. Bei Problemen suche ich mir Hilfe bei einem Mitschüler oder beim Lehrer. Dienstags gehe ich nachmittags in die Musical-AG und mittwochs in die Lernzeit. Dort erklärt mir ein Mathelehrer noch einmal die Aufgaben. Bestimmt werde ich auch bald in Mathe besser. Am Freitag fülle ich mein Lerntagebuch aus und überlege, wie ich im Lauf der Woche mit den Anforderungen in den einzelnen Fächern zurechtgekommen bin. So sieht mein Klassenlehrer gleich, ob ich etwas nicht verstanden habe und kann mir in der nächsten Woche direkt helfen. Meist schreibt er auch etwas Nettes ins Lerntagebuch, das freut mich immer sehr.
So, ich hoffe ihr habt meine Schule jetzt ein bisschen besser kennen gelernt und könnt euch vorstellen, wie wir an der Bischof von Lipp Schule lernen.
Informationen des Kultusministeriums
Die Gemeinschaftsschule in Baden-Württemberg
Auf der Homepage "Baden-Württemberg.de" des Staatsministeriums finden Sie:
Antworten auf viele Fragen zum Thema und einen Zeichentrickfilm zur Gemeinschaftsschule