Erziehung nach Auschwitz
02.10.2023 bis zum 06.10.2023
Im Rahmen einer Bildungsreise begab sich eine Gruppe von Auszubildenden, FSJler*innen, Student*innen und interessierten Mitarbeitenden am 02.10.2023 auf eine bewegende und tiefgründige Reise in das ehemalige Konzentrationslager Auschwitz und das Vernichtungslager Birkenau. Anlass ist die schmerzhafte Verbindung der St. Josefspflege zu diesem Ort, wo am 09. Mai 1944 39 Sinti Kinder nach Auschwitz deportiert wurden. 35 von ihnen wurden dort im August 1944 ermordet.
Diese Reise sollte dazu dienen, die Schrecken der Vergangenheit zu verstehen, die Erinnerung an die Opfer zu wahren und sicherzustellen, dass die Geschichte niemals vergessen wird.
„Unsere Reise begann in den frühen Morgenstunden, als wir uns am Treffpunkt versammelten und uns auf den Weg nach Auschwitz machten. Nach einer längeren Fahrt erreichten wir unsere Unterkunft in Oswiecim, Polen.
Am nächsten Tag stand der Besuch des Lagers Auschwitz an. Schon beim Betreten des Geländes spürten alle Teilnehmenden die beklemmende Atmosphäre, die in dieser traurigen Stätte herrschte.
Wir begannen unsere Tour mit einer Führung durch das Stammlager Auschwitz I, bei der wir die Geschichte des Lagers und seiner Insassen näher kennenlernten. Die Ausstellung zeigte uns persönliche Gegenstände der Häftlinge, Bilder und Berichte über das grausame Leben im Lager. Es war schwer zu begreifen, dass an diesem Ort so viel Leid und Unmenschlichkeit stattgefunden hatte.
Am nächsten Tag besuchten wir Auschwitz II-Birkenau, das Vernichtungslager, das hauptsächlich für den Massenmord an Juden genutzt wurde. Die Überreste der zerstörten Gaskammern und Unterkünfte erinnerten uns daran, wie systematisch der Holocaust durchgeführt wurde. Die Bedeutung dieses Ortes wurde uns allen klar, als wir uns an den Gleisen befanden, auf denen die Deportierten in die Hölle geschickt wurden.
Die Abende unserer Reise war für Vertiefung und Reflexion reserviert. Wir hatten die Gelegenheit, uns in Kleingruppen auszutauschen und unsere Gedanken und Emotionen zu teilen. Es war eine Gelegenheit, die Bedeutung unserer Reise zu verarbeiten und zu verstehen.
Unsere Bildungsreise nach Auschwitz und Birkenau war zutiefst bewegend und beeindruckend. Sie erinnerte uns daran, wie wichtig es ist, die Erinnerung an die Opfer des Holocausts aufrechtzuerhalten und sicherzustellen, dass sich solch eine Tragödie nie wiederholt. Diese Reise wird für uns alle unvergesslich bleiben und hat unsere Perspektive auf die Geschichte und die Verantwortung der Menschheit nachhaltig verändert.
Am letzten Tag unserer Reise hatten wir die Gelegenheit, die Stadt Krakau zu besuchen. Wir machten eine Stadtführung, bei der wir das historische jüdische Viertel Kazimierz erkundeten. Hier erfuhren wir mehr über die reiche jüdische Geschichte und Kultur dieser Region, bevor der Holocaust sie tragisch veränderte. Der Besuch in Krakau ermöglichte es uns, die Bedeutung der Erhaltung und Pflege des kulturellen Erbes zu erkennen und gleichzeitig die traurigen Ereignisse der Vergangenheit nicht zu vergessen.
Diese Bildungsreise wird uns stets daran erinnern, wie wichtig es ist, die Erinnerung an die Opfer des Holocausts zu bewahren, die Geschichte zu verstehen und die Menschlichkeit zu fördern. Sie hat uns alle tief berührt und dazu inspiriert, uns aktiv für eine bessere Welt einzusetzen, in der Intoleranz und Hass keinen Platz haben.“
Teilnehmender der Bildungsreise
Die Bildungsreise wurde gefördert durch die Sanddorf-Stiftung.
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